Wenn die Stimme über einen längeren Zeitraum konstant heiser, kratzig, gepresst oder rau klingt, spricht man von einer Stimmstörung. Das Sprechen oder Singen ist anstrengend, der Hals fühlt sich trocken an oder die Stimme hat ihre Kraft verloren. Die menschliche Stimme ist das persönlichste und ausdrucksstärkste Mittel, das uns beim täglichen Miteinander-Reden zur Verfügung steht. Einschränkungen der Stimme können im Alltag extrem belastend sein, bei Berufssprechern sogar die Existenz bedrohen.

Gesellschaftliches Leben ist geprägt durch Kommunikation. Der Verlust der Sprache stellt eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität dar. Betroffene können sich nicht mehr in der gewohnten Weise an Gesprächen beteiligen, Zeitungen/ Bücher lesen oder Berichten aus den Medien folgen. Alle Bereiche der Sprache, d.h. Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben können beeinträchtigt sein.

Ist die Atem-, Stimm- und Sprechfunktion aufgrund einer neurologischen Erkrankung (z.B. Parkinson) beeinträchtigt, klingt die Aussprache leise, verwaschen und zuweilen auch monoton. Betroffene machen häufig die Erfahrung, dass andere Menschen sie nicht mehr gut verstehen oder die Kommunikation als anstrengend empfinden. Nicht selten ziehen sie sich dann aus dem gesellschaftlichen Leben zurück.

Essen nimmt in unserem Alltag einen hohen Stellenwert ein. Es geht nicht allein um die Nahrungsaufnahme. Beim gemeinsamen Essen pflegen wir unsere Beziehungen. Ein Großteil unseres gesellschaftlichen Lebens findet dabei statt. Nahrung oder Getränke nicht mehr rasch und sicher zum Magen befördern zu können (stattdessen in die Atemwege), stellt eine massive Lebensbedrohung dar. Die Menschen verlieren zusätzlich ein bedeutsames Stück Lebensqualität. 

Unflüssiges Sprechen im Sinne von Lautwiederholungen, Dehnungen einzelner Laute oder Blockierungen fallen unter den Begriff „Stottern“. Auch Schwankungen im Sprechtempo mit lautlichen Entstellungen der Wörter und z.T. völlig unverständlichen Passagen können auftreten. Hierbei spricht man von „Poltern“. Gerade im beruflichen Alltag stellen beide ein großes Hindernis dar. Häufig haben sich Betroffene ungünstige Strategien zur Überwindung der Störungen angewöhnt. Nicht selten wird sprachliche Kommunikation vermieden.